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Dienstag, 19. Juni 2012

Credit Suisse und UBS Es droht ein weiterer Schlag


Credit Suisse und UBS Es droht ein weiterer Schlag

19.06.2012 ·  Die Schweizer Notenbank hat UBS und noch mehr die Credit Suisse heftig gerügt. Als Nächstes droht eine Herabstufung des Ratings.
Von Jürgen Dunsch, Zürich
Nach der scharfen Kritik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in der vergangenen Woche am Kapitalaufbau fürchten die beiden Großbanken UBS und Credit Suisse als Nächstes eine kräftige Herabstufung durch die Kreditbewertungsagentur Moody’s. Sie könnte bis zu drei Ränge betragen und würde das Langfristrating der UBS von „Aa3“ auf „A3“ und dasjenige der Credit Suisse (CS) von „Aa1“ auf die - allerdings immer noch gute - Einstufung „A1“ drücken, heißt es aus Bankenkreisen in Zürich. Ein Zusammenhang mit der SNB-Schelte besteht nicht, da Moody’s derzeit 17 internationale Banken überprüft (F.A.Z. vom 19. Juni) und schon im Februar eine Rückstufung der CS um drei Stufen nicht ausgeschlossen hatte.
Eine Herabstufung verteuert aber tendenziell die Finanzierungskosten und könnte die Aktienkurse von UBS und Credit Suisse weiter drücken. Die UBS hat auf Jahressicht schon jetzt 27 Prozent verloren. Die Aktie der Credit Suisse sackte sogar um 48 Prozent ab. Nach der besonders harten Kritik der Notenbank an der Credit Suisse büßte die Aktie am vergangenen Donnerstag um mehr als 10 Prozent oder rund 2 Milliarden Euro Börsenwert ein.

Ertrags- und Kostenentwicklung bleibt angespannt

Die Nervosität ist groß, CS-Finanzvorstand David Mathers bemühte sich am Freitag, mit einer ausführlichen internen Darlegung die Führungskräfte zu beruhigen. Am Sonntag versuchte Konzernchef Brady Dougan in einem Zeitungsinterview, dem Druck - auch auf seine eigene Person - entgegenzuwirken. Eine Kapitalerhöhung stehe nicht zur Debatte, sagte er. Die Bank habe derzeit doppelt so viele Eigenmittel wie offiziell verlangt. Zugleich räumte Dougan ein, „dass wir zusätzliches Eigenkapital schaffen müssen, und wir werden dies mit künftigen Gewinnen tun“. Zu seiner eigenen Person sagte der seit 2007 amtierende Nachfolger von Oswald Grübel: „Ich stehe voll hinter meiner Aufgabe. Ich möchte diese Aufgabe zu Ende bringen.“ Im Gegensatz zur UBS hatte die CS unter Dougan in der Finanzmarktkrise nie Staatshilfe beantragen müssen und immer den Aktionären eine Dividende gezahlt.

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