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Mittwoch, 11. Juli 2012

Versicherung statt Sparkonto: Ein einfacher Trick spart Steuern.

Neuer Steuerskandal in der Schweiz: Credit-Suisse-Kunden tappen in die Bermuda-Falle

Die Schweizer Großbank lockte Tausende Kunden mit einem Steuertrick. Über sogenannte Bermuda-Produkte schleusten vor allem deutsche Staatsbürger Milliarden am Fiskus vorbei. Wie das unmoralische Angebot funktionierte.
Versicherung statt Sparkonto: Ein einfacher Trick spart Steuern.
 
Versicherung statt Sparkonto: Ein einfacher Trick spart Steuern.
Düsseldorf, Zürich, BerlinOffiziell hatte die Credit Suisse den Skandal um Steuerhinterziehung in der Schweiz eigentlich schon längst abgehakt. Die Bank hat vor wenigen Monaten 150 Millionen Euro an das Land Nordrhein-Westfalen gezahlt. Im Gegenzug stellte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ihre Verfahren gegen Mitarbeiter der Großbank wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ein.
 
Seit heute ist aber klar: Ein neues Datenleck bei der Bank zeigt, dass die Credit Suisse auf ihren Konten nach wie vor massenhaft unversteuerte Vermögen hortet. Erneut gelangten die Daten in den Besitz deutscher Steuerbehörden - auf welchem Wege und womöglich gegen welche Geldzahlungen, ist noch unklar. Die zuständigen Behörden lehnten einen Kommentar ab.
 
Klar aber ist: Wieder geht es um hohe Summen. Nach Recherchen des Handelsblatts sind rund 7000 Kunden betroffen, die meisten von ihnen deutsche Steuerbürger. Ihr Geld steckt in sogenannten Bermuda-Produkten - Konten, die als Lebensversicherungen getarnt wurden und, anders als die meisten Kapitalanlagen, für ihre Laufzeit von mindestens zwölf Jahren steuerbefreit sind. Die ersten Bermuda-Produkte legte Credit Suisse 2005 auf, die unmoralischen Angebote gelten also mindestens bis zum Jahr 2017. In den Scheinversicherungen, die in Wirklichkeit nichts anderes als normale Anlagekonten sind, wurden mehrere Milliarden Euro vor dem Finanzamt versteckt.
 
Credit Suisse wälzt nun die Verantwortung für die Steuerhinterziehung auf die Kunden ab. Banksprecher Marc Dosch: "Der Kunde hat unterschrieben, dass er die Steuersituation selber klären muss."
Bundesweit gab es bereits zahlreiche Hausdurchsuchungen bei Credit-Suisse-Kunden, weitere sind beantragt. Fahnder berichteten dem Handelsblatt, der neue Datensatz ergebe bei der Suche nach unversteuerten Vermögen bisher eine Trefferquote von fast 100 Prozent. Im Schnitt gehe es um Anlagebeträge von rund 500.000 Euro, es gebe aber auch Einzelfälle von zwölf Millionen Euro und mehr.
Credit-Suisse-Sprecher Dosch wollte sich zur Zahl der betroffenen Kunden zwar nicht äußern, bestätigte aber die Brisanz der Lage: "Wir haben Kunden geraten, einen Steuerexperten beizuziehen, um ihre Steuersituationen zu überprüfen und gegebenenfalls eine Selbstanzeige vorzunehmen."
Die Bank selbst ist, wie ein Sprecher am Mittwoch betonte, nicht Gegenstand der Ermittlungen. Ohnehin geht Credit Suisse davon aus, dass alle Vorwürfe wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung in Deutschland seit der Einigung mit der Staatsanwaltschaft Düsseldorf vom Tisch sind. "Es gibt keine Untersuchung gegen die Bank und das ist auch nicht zu erwarten", sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters.

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